Innovationen für individualisierte Medizin: Neue Wege in der Forschung und Medikamentenentwicklung

Mitwirkende:

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Knoblich

IMBA, Institut für Molekulare Biotechnologie

„Modellierung der Entwicklung und Erkrankung des menschlichen Gehirns mithilfe von zerebralen Organoiden“

Jürgen Knoblich ist Neurobiologe und der wissenschaftliche Leiter des Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) in Wien. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung des menschlichen Gehirns und der Erforschung von neurologischen Entwicklungsstörungen. Um diese Prozesse genauer zu untersuchen, hat die Knoblich Gruppe einen neuen Modellorganismus namens “Zerebrale Organoide” entwickelt, der es ermöglicht, die frühen Schritte der menschlichen Gehirnentwicklung abzubilden. Durch die Kultivierung von Organoiden aus Zellen von erkrankten Patienten konnten Jürgen Knoblich und sein Team die Entstehung von Mikrozephalie nachstellen und somit erstmals beweisen, dass neurologische Entwicklungsstörungen des Menschen mithilfe von 3D-Kulturen untersucht werden können.

Dr. Sasha Mendjan

IMBA, Institut für Molekulare Biotechnologie

“Kardioide offenbaren selbstorganisierende Prinzipien der menschlichen Kardiogenese”

Sasha Mendjan ist Gruppenleiter am Institut für Molekulare Biotechnologie in Wien (IMBA) und erforscht die Mechanismen der Entwicklung und Erkrankung des menschlichen Herzens. Sasha wurde in Genetik und Biochemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgebildet und promovierte am EMBL und der Universität Heidelberg über die chromosomale Regulation der Transkription. Während seiner Postdoc-Zeit entwickelte er ein umfassendes System zur Differenzierung menschlicher pluripotenter Stammzellen in die wichtigsten Mesoderm-Linien, das es ermöglichte, die zugrunde liegenden Spezifikationsprinzipien zu entschlüsseln. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse hat Sashas Gruppe eine neue Generation von selbstorganisierenden Herzorganoiden (Kardioiden) entwickelt, die die kammerartige Architektur und alle verschiedenen embryonalen Kompartimente des menschlichen Herzens nachahmen. Das Team von Mendjan entwickelt dieses System weiter, um einen der größten Engpässe in der biomedizinischen Forschung zu beseitigen – den Mangel an physiologischen Modellen des menschlichen Herzens.

Univ.- Prof. Dr. Herwig Ostermann

Gesundheit Österreich

Herwig Ostermann ist seit 1. August 2016 Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Zuvor leitete er seit September 2013 die Abteilung für Gesundheitsökonomie an der Gesundheit Österreich GmbH / Geschäftsbereich ÖBIG. Er hält eine Teilzeitprofessur für Health Policy and Administration am Department für Public Health und Health Technology Assessment an der UMIT. 

Ostermann studierte in Innsbruck und Dublin Internationale Wirtschaftswissenschaften und absolvierte anschließend an der privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) in Hall in Tirol das Magister- und Doktoratsstudium der Gesundheitswissenschaften.

Dr. Stanley Sweeney-Lasch

Merck

Dr. Stanley Sweeney-Lasch studierte von 2006 bis 2011 Chemie an der TU Darmstadt.

Nach seiner Promotion an der Goethe-Universität (2012-2016) in Frankfurt zu Antikörpertherapien des Typ-1-Diabetes kam Stanley 2017 als Post Doc zu Merck, bevor er 2018 festes Mitglied des Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (engl. Antibody Drug Conjugate, kurz: ADC)-Teams wurde.

Während seiner Zeit in der Abteilung entwickelte er quantitative experimentelle Methoden und neue Tools, um den Wirkmechanismus der ADC präzise zu beschreiben. Um diese Menge an Daten besser zu integrieren und das ADC-Design zu verbessern baute Stanley PK/PD-Computermodelle auf. Dies wurde erfolgreich in mehreren Projekten angewendet und zum Stand der Technik für die ADC-Entdeckung.

Stanley ist derzeit für das quantitative Biologielabor verantwortlich und leitet ein Team von drei Wissenschaftler:innen. Ebenso ist er Projektleiter eines präklinischen ADC-Projekts.

Dr. Martin Moder

Molekularbiologe, Mitglied in der Wissenschaftskabarettgruppe Science Busters

Martin Moder studierte Mikrobiologie und Genetik an der Universität Wien und schloss 2014 am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) seinen Master in Molekularbiologie ab. Er ist Autor und Teil der Wissenschaftskabarett-Gruppe Science Busters. Auf seinem YouTube Kanal MEGA („Make Europa Gscheit Again“) widmet er sich der Aufklärung von Mythen rund um die Corona Impfstoffe.